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Früherkennung von Hochbegabung im Kindergarten: Anzeichen und erste Schritte zur Förderung

Früherkennung von Hochbegabung im Kindergarten: Anzeichen und erste Schritte zur Förderung

Einleitung

Die frühzeitige Identifizierung und Förderung von Hochbegabung im Kindergartenalter ist eine echte Herausforderung sowohl für Eltern als auch für Erzieher. Tatsächlich haben rechtzeitig erkannte und gut entwickelte Talente die Macht, das Leben eines Kindes positiv zu verändern. In diesem umfassenden Artikel bieten wir wertvolle Einblicke in die Erkennung von Hochbegabung im frühen Kindesalter und zeigen erste Schritte zur optimalen Förderung auf. Dabei ist es uns ein Anliegen, dies so praxisnah zu gestalten, dass nicht nur Eltern, sondern auch Pädagogen und Fachleute daraus Nutzen ziehen können.

Erste Anzeichen für Hochbegabung

Hochbegabung zeigt sich bereits im Kleinkindalter anhand einiger weniger, aber sehr spezifischer Merkmale und Verhaltensweisen. Diese richtig zu erkennen, bedarf genauer Beobachtung und eines Wissens um die Verschiedenheit kindlicher Entwicklung. Hochbegabte Kinder laufen, sprechen und entwickeln ihre grobmotorischen Fähigkeiten auch schneller als andere Kinder ihres Alters. Eltern und Erzieher werden daher ermutigt, genau hinzusehen und zu bemerken, wann das Kind in mehr als einer Hinsicht sichtlich voraus ist. Ein hochbegabtes Kind kann mit nur einem Jahr laufen und in nützlichen Ausdrücken, wie kurzen Sätzen, sprechen, während Gleichaltrige noch mit einfachen Wörtern kommunizieren. Diese beschleunigte Entwicklung zeigt sich auch in der Sauberkeitserziehung, bei der hochbegabte Kinder oft früher trocken werden als ihre Altersgenossen. Ein anderes Beispiel ist das Erlernen des Fahrradfahrens oder anderer schwieriger motorischer Fähigkeiten, bei denen sie schneller sind als ihre Altersgenossen. Solche Entwicklungsvorteile sollten daher als ein Hinweis auf Hochbegabung betrachtet werden und können durch gezielte Beobachtung bestätigt werden.

Frühe sprachliche Entwicklung

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die frühe sprachliche Entwicklung. Hochbegabte Kinder fangen oft an, in ganzen Sätzen zu sprechen und haben einen umfangreichen Wortschatz, bevor sie ein Jahr alt sind. Solche Kinder haben normalerweise keine sogenannte Kleinkindsprache, das heißt keine Sprache, in der sie die letzte Silbe der Wörter weglassen. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass hochbegabte Kinder bereits ab dem zweiten Lebensjahr über die sprachlichen Fähigkeiten von Vierjährigen verfügen. Was Eltern und Lehrer gleichermaßen verstehen müssen, ist, dass sie auf solche sprachlichen Fähigkeiten achten. Sprachlich hoch begabte Kinder haben auch normalerweise ein hohes Interesse an Geschichten und Büchern und können sich speziell daran erinnern, was ihnen vorgelesen wurde. Solche Kinder sind auch in der Lage, sich gut auszudrücken und ihre Gedanken und Gefühle mitzuteilen, was die Kommunikation mit Erwachsenen und älteren Kindern erleichtert.

Hohe Neugier

Hochbegabte Kinder haben eine hohe Neugier und sind ständig auf der Suche nach neuen Informationen. Sie wollen einfach alles wissen und verstehen. Dies wird oft fälschlicherweise als Hyperaktivität missverstanden, da die Kinder immer hibbelig sind und nie still sitzen. In Wirklichkeit zeigt dies jedoch den hohen Bedarf an Lernen und geistiger Aktivität dieser Kinder. Solche Kinder fragen immer weiter, wollen zu allem immer eine Erklärung und können stundenlang über ein Thema sprechen, das sie interessiert. Ein gutes Beispiel ist ein Kind, das von Dinosauriern besessen ist und genug Wissen sammelt, um die verschiedenen Arten von Dinosauriern und ihre Lebensräume zu identifizieren. Ein solches Verhalten muss von den Eltern und Lehrern entwickelt werden, indem den Kindern genügend Material und Zeit gegeben wird, um zu entdecken und zu lernen. Die Eltern und Lehrer müssen das Kind durch den Prozess führen und sicherstellen, dass es von diesem großen Wissensdurst und Hunger nach mehr lernen profitiert, anstatt das Kind zu überfordern.

Außergewöhnliche Merkfähigkeit

Eine hervorragende Merkfähigkeit ist ein weiteres Kennzeichen hochbegabter Kinder. Diese Fähigkeit zeigt sich auch beim Spiel von Memory, bei dem Hochbegabte häufig gewinnen. Ihr Gedächtnis ist auch im Memorieren von Liedern, Gedichten und Geschichten, die sie wörtlich aus einem Vortrag heraus zitieren können, sehr gut. Hochbegabte Kinder können sich auch an die kleinen Details eines Gesprächs oder einer Erfahrung erinnern, was für andere Kinder langweilig oder schwer festzuhalten ist. Diese Fähigkeit des detaillierten Erinnerns hilft ihnen zu lernen, hilft ihnen, Assoziationen im detaillierten Rahmen zu entwickeln und zu bewahren. Eltern und Erzieher sollten diese Merkfähigkeit nutzen, um den Kindern Zugang zu reichhaltigen Lernumgebungen zu bieten, in denen sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können.

Logisch-analytisches Denken und systematische Ordnung

Hochbegabte Kinder zeichnen sich durch ein starkes logisch-analytisches Denken aus. Sie lieben Spiele mit klaren Regeln und Strategien wie Schach oder Kartenspiele. Zudem haben sie oft einen ausgeprägten Hang zur Ordnung und Systematisierung. Diese Kinder sortieren ihre Spielsachen nach bestimmten Kriterien, erstellen Kategorien und haben Freude daran, Muster zu erkennen und zu nutzen.

Diese analytische Denkweise spiegelt sich auch in ihrer Herangehensweise an naturwissenschaftliche und mathematische Fragen wider. Hochbegabte Kinder haben oft ein intuitives Verständnis für mathematische Konzepte und sind in der Lage, sogar mathematische Probleme zu lösen, die weit komplizierter sind als das, was ihre Altersgenossen bewältigen können. Eltern und Lehrer sollten diese Fähigkeiten durch geeignete Spiele und Übungen fördern, die das logische Denken der Kinder herausfordern und unterstützen.

Frühes Interesse an Zahlen und Buchstaben

Viele hochbegabte Kinder zeigen früh Interesse an Zahlen und Buchstaben. Sie lernen oft früh und eigenständig zu lesen und zu rechnen und beschäftigen sich gerne mit komplexen Aufgaben, die ihre intellektuelle Neugier befriedigen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diese Kinder bereits im Vorschulalter einfache Bücher lesen und mathematische Aufgaben lösen können. Eltern und Erzieher sollten diese Interessen unterstützen, indem sie den Kindern Zugang zu geeigneten Materialien und Büchern bieten. Auch das Einbeziehen der Kinder in alltägliche mathematische Aufgaben, wie das Berechnen von Einkäufen oder das Planen von Ausflügen, kann ihre Fähigkeiten weiter fördern. Wichtig ist, dass die Kinder in ihrem eigenen Tempo lernen dürfen und nicht unter Druck gesetzt werden.

Verhaltensbesonderheiten im Kindergarten

Neben den kognitiven Fähigkeiten zeigen hochbegabte Kinder oft auch spezifische Verhaltensweisen, die im Kindergarten auffallen können. Diese Verhaltensbesonderheiten erfordern ein sensibles und verständnisvolles Vorgehen seitens der Erzieherinnen und Eltern.

Asynchrone Entwicklung

Hochbegabte Kinder erleben häufig eine asynchrone Entwicklung, bei der ihre kognitiven Fähigkeiten denen ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung voraus sind. Diese Diskrepanz kann zu Frustration und Missverständnissen im sozialen Umgang führen. Ein hochbegabtes Kind kann intellektuell weit voraus sein, aber in seiner emotionalen Reife und seinen sozialen Fähigkeiten auf dem Niveau seiner Altersgenossen bleiben. Diese Asynchronie kann dazu führen, dass hochbegabte Kinder sich missverstanden fühlen und Schwierigkeiten haben, Freundschaften zu schließen. Sie verstehen komplexe Konzepte, die für ihre Altersgenossen unverständlich sind, und können sich deshalb isoliert fühlen. Erzieherinnen und Eltern sollten darauf achten, diese Kinder emotional zu unterstützen und ihnen Möglichkeiten zu bieten, ihre sozialen Fähigkeiten in einem sicheren und verständnisvollen Umfeld zu entwickeln.

Langeweile und Einsamkeit

Langeweile und Einsamkeit sind häufige Probleme hochbegabter Kinder im Kindergarten, da sie oft keine ausreichenden intellektuellen Herausforderungen finden. Wenn die angebotenen Aktivitäten zu einfach sind oder keine neuen Lernanreize bieten, können diese Kinder schnell das Interesse verlieren und sich zurückziehen. Dies kann zu einem Gefühl der Isolation führen, da sie keine gleichgesinnten Spielpartner finden.

 

One Response

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