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Hochbegabung in der Schule: Typische Probleme und wie Eltern sie erkennen und lösen können

Hochbegabung in der Schule: Typische Probleme und wie Eltern sie erkennen und lösen können

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Hochbegabung wird oft als Geschenk betrachtet. Doch für viele Familien bringt sie auch Herausforderungen mit sich, die nicht sofort sichtbar sind. Hochbegabte Kinder und Jugendliche fallen durch bestimmte Verhaltensweisen auf – nicht, weil sie „schwierig“ sind, sondern weil sie anders denken, fühlen und lernen. Diese Besonderheiten werden jedoch häufig als Auffälligkeiten missverstanden. In diesem Artikel geht es um typische Herausforderungen, die bei Hochbegabung auftreten, warum sie entstehen und wie Eltern, Lehrkräfte und die Kinder selbst konstruktiv damit umgehen können. Das Wissen um die folgenden möglichen Besonderheiten und Herausforderungen bei der Hochbegabung hilft Ihnen, Ihr Kind besser zu verstehen und gezielt zu unterstützen.

1. Rastlosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten (ADS/ADHS-Symptome)

Hochbegabte Kinder denken oft schneller, springen gedanklich von einem Thema zum nächsten und langweilen sich rasch, wenn sie nicht gefordert werden. Das führt zu Verhaltensweisen, die leicht als ADS oder ADHS fehlinterpretiert werden: Unruhe, Tagträumerei, mangelnder Fokus. Hier hilft es, ihnen Aufgaben zu geben, die nicht einfach „abarbeitbar“ sind, sondern zum Nachdenken anregen. Ebenso wichtig: klare Strukturen und eine Balance aus Bewegung und Ruhe.

2. Motivation, Motivationsverlust und innere Unruhe

Auf ständige Unterforderung folgt oft Frustration. Hochbegabte verlieren die Lust am Lernen, wenn der Unterricht sie nicht fordert. Sie erscheinen desinteressiert, obwohl sie innerlich vor Ideen sprühen. Eltern können gegensteuern, indem sie ihren Kindern Raum für eigene Projekte geben und das Lernen durch praktische, kreative Herausforderungen ergänzen. Lehrkräfte können durch differenzierte Aufgabenstellungen die Motivation wieder wecken.

3. Soziale Unsicherheit und Schwierigkeiten, Anschluss zu finden

Anders zu denken bedeutet oft auch: sich anders zu fühlen. Hochbegabte Kinder haben spezielle Interessen, die Gleichaltrige nicht immer teilen. Das führt zu Isolation oder dem Gefühl, „nicht dazuzugehören“. Eltern sollten ihre Kinder ermutigen, Kontakte zu knüpfen, aber auch akzeptieren, dass sie nicht in jeder Gruppe aufblühen müssen. Vereine, Workshops und Gruppen speziell für hochbegabte Kinder können ein wertvolles soziales Umfeld bieten.

4. Mobbing: Wenn Anderssein zum Problem wird

Leider werden hochbegabte Kinder nicht immer positiv wahrgenommen. Ihre Wissbegierde, Korrekturverhalten oder ihre besonderen Interessen können andere irritieren. Das führt zu Ausgrenzung oder Mobbing. Hier hilft nur eines: Frühzeitig mit Lehrern sprechen, das Kind stärken und Strategien entwickeln, mit Angriffen umzugehen. Kommunikationstrainings und Selbstbehauptungskurse können helfen, Sicherheit zu gewinnen.

5. Ängste und emotionale Überforderung

Viele hochbegabte Kinder haben ein starkes Gerechtigkeitsempfinden und eine tiefe emotionale Wahrnehmung. Sie grübeln über große Fragen, sorgen sich um die Welt oder sind perfektionistisch. Das führt oft zu innerer Unruhe oder Ängsten. Eltern können helfen, indem sie das Kind ernst nehmen, Gespräche anbieten und zeigen, dass nicht jede Frage sofort beantwortet werden muss. Achtsamkeitstraining und kindgerechte Meditationen können dabei unterstützen.

6. Perfektionismus und Selbstzweifel

Hochbegabte Kinder setzen sich oft selbst enorm unter Druck. Sie wollen alles richtig machen und werden unzufrieden, wenn sie nicht perfekt sind. Dies kann zu Selbstzweifeln führen. Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass Fehler erlaubt und sogar wichtig sind. Es ist hilfreich, gemeinsam über Erfolge und Misserfolge zu sprechen und den Fokus auf Lernprozesse statt auf Ergebnisse zu legen.

7. Underachievement – wenn das Potenzial verborgen bleibt

Ein weiteres Problem, das häufig bei hochbegabten Kindern auftritt, ist Underachievement. Die Kinder bleiben weit unter ihren Möglichkeiten, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Fähigkeiten einsetzen sollen, oder weil sie Angst haben, aufzufallen. Hier können gezielte Förderprogramme und individuelle Unterstützung helfen. Eltern sollten genau beobachten und gegebenenfalls das Gespräch mit Schule und Experten suchen.

8. Die Herausforderung der Schulwahl

Spätestens mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule stellen sich viele Eltern die Frage: Welches Umfeld ist das richtige für mein Kind? Hochbegabte Kinder brauchen eine Schule, die nicht nur intellektuell fordert, sondern auch emotional unterstützt. Beratungsgespräche, Schulbesuche und der Austausch mit anderen Eltern können hier wertvolle Entscheidungshilfen sein.

9. Hochsensibilität und Reizüberflutung

Viele hochbegabte Kinder sind gleichzeitig hochsensibel. Sie nehmen Geräusche, Stimmungen und Eindrücke intensiver wahr. Das kann zu Überforderung führen. Wichtig sind hier Rückzugsmöglichkeiten, ein ruhiges Zuhause und Strategien, mit Reizen umzugehen. Eltern können gemeinsam mit dem Kind herausfinden, welche Entspannungsmethoden am besten helfen.

10. Lernschwierigkeiten trotz Hochbegabung: Dyskalkulie und Legasthenie

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass hochbegabte Kinder keine Lernschwächen haben können. Gerade in Kombination mit Legasthenie oder Dyskalkulie ist das Risiko groß, dass sie missverstanden werden. Frühzeitige Diagnosen und maßgeschneiderte Förderungen helfen, das Potenzial nicht aus dem Blick zu verlieren.

11. Selbstwertprobleme – wenn Stärken zur Last werden

Hochbegabte Kinder werden oft als leistungsstark wahrgenommen, doch innerlich kämpfen viele mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein. Der hohe Anspruch an sich selbst und das Gefühl, ständig Erwartungen erfüllen zu müssen, belasten das Selbstwertgefühl. Eltern können hier gezielt gegensteuern, indem sie Wertschätzung für das Kind als Person zeigen – unabhängig von schulischen oder außerschulischen Erfolgen. Gemeinsame Gespräche über Stärken und Schwächen helfen, den Blick für die eigene Persönlichkeit zu schärfen.

12. Burnout bei Eltern hochbegabter Kinder

Nicht nur die Kinder geraten unter Druck, auch Eltern können erschöpft sein. Sie jonglieren zwischen Forderung, Förderung und Organisation, wollen es allen recht machen und geraten dabei selbst an ihre Grenzen. Wichtig ist es, auch die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und Auszeiten zu schaffen. Der Austausch mit anderen Eltern und professionelle Beratung können helfen, den eigenen Akku wieder aufzuladen und neue Perspektiven zu gewinnen.

Fazit: Hochbegabung braucht Verständnis und Geduld

Hochbegabung ist kein Selbstläufer. Sie bringt viele Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Eltern, die aufmerksam hinschauen, zuhören und ihr Kind individuell begleiten, legen den Grundstein für eine gesunde Entwicklung. Dabei dürfen auch sie selbst nicht zu kurz kommen. Gemeinsam – mit Geduld, Offenheit und professioneller Unterstützung – lassen sich viele Hürden meistern und Potenziale entfalten.

Herzlichst,

Ekaterina Morgenthaler

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